The Jog V (10K) – Musculus sphincter internum im Stresstest


Training 150911

Howdy FitFam

Ich bin gerade frisch zurück von meinem heutigen Jog (Freitag, 11.09.2015). Ich musste, trotz Magen-/Darm-Grippe raus zu einem Testlauf mit einem neuen Tool. Im Nachhinein kann ich aber nur davon abraten! 😉

Aber erst mal langsam. Worum geht’s denn hier?

Strava:
Gestern habe ich von einem meiner Idole den Geheimtipp erhalten, mal die App Strava (für Android und iPhone erhältlich, für Windows Phone natürlich nicht) zu testen. Wie ich halt so bin, will ich euch ja keine Geheimnisse vorenthalten. Darum gebe ich euch den „Geheimtipp“ auch gleich weiter. Über die App (bzw. Strava.com) lassen sich Lauf- und Bike-Routen planen, auswerten und mit anderen Sportlern vergleichen.

Die Plattform ist sehr umfassend und bietet in der Premium-Version auch Trainingpläne, Instruktions-Videos und und und.

In der Kurzen Zeit konnte ich aber noch nicht viel davon testen. Aber was ich bisher gesehen habe, hat mich begeistert. Also checkt die App gleich mal aus.

Aber bitte niemandem weitersagen. Ist ja schliesslich ein Geheimtipp, nur für euch! 😉

Catchme Sports Tracker:
Und jetzt für die Windows Phone-Anhänger wie mich: Strava ist für uns nicht verfügbar, aaaber (*Trommelwirbel*) „Catchme Sports Tracker“ ist im Windows Store kostenlos verfügbar und ist das WP-Pendant zu Strava und bietet neben Strava-Uplink auch Uplinks auf Facebook, Twitter und OneDrive.

Hier können Routen geplant werden, ausgewertet und mit Freunden geteilt, Leistungen verglichen und auch „Ghosts“ mit gewünschtem Tempo voraus (oder hintenan) geschickt werden.

Magen-/Darm-Grippe vs. me:
Heute war mein erster Tag, an dem ich mich überhaupt wieder von der Kachelabteilung wegtraute. Mein Magen fühlte sich noch nicht gut an, aber ich hab nach dem Mittagessen noch ein Perenterol 250 (Hefepilz, Antidiarrhoikum) eingeworfen und gebetet, die Materie möge sich rasch festigen.

Beim Start hatte ich Mühe, auf Touren zu kommen. War mein letzter langer Jog doch schon eine Weile her. Am letzten Samstag war ich zwar mit meinem Nachbar und den Kindern im Veloanhänger noch 2,5 Stunden joggen und auf dem Vita Parcours, doch habe ich in der Woche doch ein paar Kilos an Masse eingebüsst und konnte mich auch nicht auf prallvolle Glukogen-Speicher verlassen.

Der steile Anstieg auf den Zimmerberg hat mich schon fast erledigt. Als ich dann oben auf dem Kamm ankam, überraschte mich plötzlich die Sonne und blauer Himmel. Ich dachte, die Wolken würden bleiben und habe mich eher für Regenwetter gerüstet. Planungsfehler 1.

Das joggen im Wald war doch viel angenehmer. Doch der Magen machte sich bemerkbar. Überall lag Unrat auf dem Weg. Hier, abseits der wachsamen Augen aufrechter Bürger räumt niemand die Hunde-Scheisse zusammen. Pferde-Berge hier, Hunde-Kacke da. Überall Fliegen. Und ich mit kochendem Magen mittendrin.

Ich versuchte mich abzulenken. Schaute ins saftige Grün, erquickte mich an gleissenden Sonnenstrahlen, die durch die Baumkronen drangen sah glückliche Menschen und glückliche Tiere in der Natur. Kinder, die im Wald spielten. Entdeckte ein Waldhäuschen mit Anbau. Oh, ob es ein Plumpsklo war? Ich konnte es nur hoffen. Wollte mich aber den fröhlichen Kindern auf ihrem Ausflug in die Natur nicht aufdrängen und lief weiter.

Es lief immer schlechter. Meine Stimmung verfinsterte sich mit zunehmendem Druck und ich überlegte ernsthaft, ob es sittlich wäre, diese wunderbare Landschaft, dieses Paradies saftigen und überschäumenden Lebens in dieser finstersten Stunde der Höllenqualen in einem grippal-kontaminierten Tsunami in ein stinkend-triefendes Mordor zu verwandeln.

Mordor

Es fiel mir immer schwerer, mich von den Magen-Krämpfen abzulenken. Aber ich biss die Zähne zusammen und lief weiter.

Plötzlich stand ich wieder in Horgenberg. Ich freute mich ein wenig, endlich auf der ersten Anhöhe angelangt zu sein. Die anstrengende Etappe des Anstiegs nahm hier sein Ende.

Die Felder waren leergeräumt. Und kaum kam ich oben an, lösten sich auch die letzten Wölkchen auf. Ein langer, steiniger Weg bei prallem Sonnenschein, auf der Hochebene stand an. Ich verspürte gar keine Lust auf joggen bei praller Sonne. Und mein Magen drohte sich explosionsartig zu entleeren. Was sollte ich nu tun. Aufgeben ist nicht meins. Und meine „Wickeltasche“ (geplantes Notfall-Equipment) hatte ich nicht gepackt. Planungsfehler 2.

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Die Stimme in meinem Täschchen kündigte 4.9 KM an. Ich konnte es nicht fassen. Das hätten doch mindestens 10 KM sein müssen!

Das brach mir das Genick. Ich knickte ein. 10 KM (Rückweg inkl.) wären besser als gar nichts. Und die 21 KM von „The Jog IV (21K) – On top of the world“ waren definitiv ausser Reichweite. Ich kehrte um.

Ich joggte unter Schmerzen und grüsste freundlich die Passanten. Immer schön lächeln. Kommst du freundlich rüber, verzeihen sie dir vielleicht, wenn sie dich später im Unterholz entdecken würden.

Immerzu musste ich an das kleine Häuschen denken. Sollte ich dorthin zurückrennen? Jawohl. Man soll sich ruhig auf sein Bauchgefühl verlassen. Und das Bauchgefühl zeigte nichts anderes mehr an.

Ich joggte und joggte und hörte in der Ferne die Kinder schreien. Ein gutes Zeichen. Doch irgendwie war ich wieder vom Weg abgekommen. Ich rannte im Kreis. Doch das Geschrei wurde lauter. Und plötzlich stand ich wieder an der Kreuzung, unweit der Waldhütte. Ich jöggelte so entspannt wie noch möglich zu der Waldhütte und näherte mich unauffällig dem kleinen angebauten Häuschen.

Aaaaaaaah. Ein „ToiToi“. Ich war im Himmel. Ich war angekommen. Es war frei.

5 Minuten später, mit von Desinfektions-Mittel tropfenden Händen entfloh ich dem stinkenden Hades und war gewillt mich schnellstmöglich aus dem Staub zu machen als sich ein älterer Jogger näherte und mich gleich ansprach, „Bist Du nicht der …“ Ähm, nein, aber ich bin sein Bruder.

Hahah, wie schön! Ich bin ein grosser Fan von Konversationen vor Toiletten-Türen. Meine Hände waren ja noch nass, ich konnte ihm nicht mal meine Hand reichen. Und ihm jetzt erklären, warum sie so nass sind und wo ich gerade herkomme, wollte ich wirklich nicht. Schliesslich fügte ich mich in meine gesellschaftlichen Verpflichtungen.

Wir joggten dann noch die nächsten 100 Meter gemeinsam und verabschiedeten und dann von einander.

Ich war auf dem Nachhause-Weg. Es ging wieder bergab in Richtung Thalwil. Ich fühlte mich leicht. Erleichtert. Ich wusste nicht, ob es richtig war, nun nach Hause zu joggen oder ob ich nicht wieder in Richtung Hirzel weiter laufen sollte?

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Der Entscheid war richtig. Ich bin gut zu Hause angekommen, habe mich für heute genug bewegt und muss mich unter den gegebenen Umständen wohl noch etwas schonen.

Morgen geht’s ja wieder mit den Kindern auf den Vita Parcours. Die Kinder im Velo-Anhänger und ich zu Fuss.

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende und beste Gesundheit. Und wenn euch die Grippe holt, dann gebt ihr etwas Zeit. Gebt euch selbst etwas Zeit.

Mann muss sich nicht rausquälen. Das ist es echt nicht wert.

Get your ass up!

Malick

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. Fettnapftante sagt:

    Gute Besserung 🙂

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